Königsberg ist der höchstgelegene Ortsteil der Gemeinde Biebertal, nahe bei Königsberg entspringen zwei rechte Nebenflüsse der Lahn, der Bieber-Querfluss Strupbach im Norden und der unmittelbare Zufluss der Schwalbenbach.
Königsberg wurde erstmals 1260 urkundlich erwähnt und hatte schon ab ab 1500 Stadtrechte. Zum Amt Königsberg gehörten die Orte Bischoffen, Frankenbach, Naunheim, Waldgirmes, Niederweidbach, Roßbach und Wilsbach.
Der Burgbau durch Graf Marquard von Solms-Königsberg erfolgte 1240, von da residierte dann das Grafengeschlecht von Solms-Königsberg.
Königsberg kam 1458 zu Hessen-Marburg. Nach der Erhaltung der Stadtrechte um 1500 kam Königsberg zu Hessen Kassel.
Aber bereits schon 1627 zu Hessen-Darmstadt.
Ende des 30 jährigen Krieges 1647 erfolgte die Belagerung des Ortes durch die Schweden und Zuerstörung der Burg und die Hälfte der Häuser.
Der Wiederaufbau des Ortes und Fertigstellung des "Schlosses" geschah bis 1656
Durch Unruhen und Not während des Siebenjährigen Krieges (1759/60) , die Koalitionskriege von 1792-1797, den Napoleonischen Krieg im Jahr 1813 (Rückzug der Franzosen aus Russland) kam es zu Änderungen der politischen Zugehörigkeiten.
Nach dem Wiener Kongress 1815 erfolgte die Auflösung des hessischen Amtes Königsberg - die dazu gehörenden Orte Königsberg, Frankenbach, Hermannstein, Naunheim, Waldgirmes und Krumbach werden in den Kreis Gießen eingegliedert.
Nach dem Preußisch –Österreichischen Krieg 1866 kam Königsberg mit den neun Gemeinden des zum Kreis Gießen gehörenden Bezirks Rodheim, darunter Frankenbach, Königsberg, Krumbach, Fellingshausen, Bieber und Rodheim an Preußen zum Kreis Biedenkopf.
1933 werden die eben erwähnten Gemeinden wieder aus dem Kreis Biedenkopf herausgelöst und dem Kreis Wetzlar unterstellt. Teile von Bieber und Hof Haina, die bisher zu Königsberg gehörten, werden nach Rodheim eingemeindet.
1970wird Königsberg wird Teil der Großgemeinde Biebertal
Die Königsberger Gemarkung, sie reichte seit dem Burgfrieden aus dem Jahre 1353 zunächst nur bis zur "Strupbach", die ursprünglich "Strohbach" hieß. Erst im Jahr 1656 nahm der Hessische Rentmeister ohne Solmser Beteiligung einen Grenzgang vor und schob die Grenze bis an den Rand der Adelsmark "Bensburg" im Dünsbergsgrund vor, dem Bereich, der später zur Gemarkung Frankenbach gehörte. In der adligen "Bensburg" am heutigen Fischteich im Dünsbergsgrund bei der "Schäfereiche" stand die Wiege der Königsberger Grafen. Auch wurde der Kirchenbesitz an Wald bis in den Dünsbergsgrund vorgeschoben, denn der Walddistrikt neben dem "Todmal" nennt sich "Kirchenbergsgrund".
Nach der Auflösung des hessischen Amtes Königsberg hatte eine Oberförsterei ihren Sitz auf dem "Schloss" (Burg).
Im Jahr 1840 bestand die Burg noch aus einem Amtshaus mit Anbau, einer Amtsscheuer, einer Zehntscheuer, einem Fruchtspeicher und zwei Schweineställen.
Die Stadt Königsberg, die nie Markt- oder Münzrecht hatte, kaufte diese Gebäude dem Fürsten von Braunfels ab und ließ sie im Jahr 1873/74 abreißen, da sie baufällig geworden waren. Die Steine aus dem Abriss konnten von Privatleuten verwendet werden.
Im Jahre 1922/23 erwarb Lehrer Christian Haibach das Gelände vom Fürsten zu Solms-Lich für 2000 Goldmark.
Lehrer Hermann Tamschick plante den Aufbau eines zweistöckigen, villenartigen Gebäudes, wobei ihm der Konservator am Bauamt Gießen -heute Denkmalschutz - zur Auflage machte, dass er ein "schlossähnliches" Gebäude erstellen müsse.
So entstand das heute als "Schloss" bezeichnete Gebäude auf dem Felsplateau.
Die einstige Stadtmauer:
Dicht drängen sich noch heute die Häuser im alten Ortskern von Königsberg, um hinter der Stadtmauer Schutz zu suchen. Nord- und Nordosthang fallen steil ab, das waren günstige Bedingungen für den Bau der Burg. Von der früheren Stadtmauer sind nur noch Reststücke vorhanden. Das Steinmaterial wurde von den Bewohnern beim Hausbau verwendet. Die Stadtmauer war intakt bis zur Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg. Bis Ende der 1950er Jahre gab es noch einen Torturm, den "Bollwer"(= Bollwerk). Beim Ausbau einer Straße wurde er abgerissen, weil er ein Verkehrshindernis war.
Der Eisenerzbergbau
Wichtig für Königsberg war der Eisenerzbergbau. Schon im 16.Jahrhundert gab es den Flurnamen "Eisenkant" , und damals entstand der "Eisensteinweg". Die Grube Königsberger Gemarkung bestand mit Unterbrechungen schon in dem 18. Jh. und wurde 1949 endgültig geschlossen. Die zweite Königsberger Grube wurde von Mitte der 1950er Jahre oberhalb der Strupbach betrieben. Aber bereits am 30. April 1963 wieder geschlossen. Das einstige Grubengebäude beherbergte viele Jahre eine Tierklinik. Seit 2016 werden die Gebäude zu Wohnungen umgebaut.
Außerdem existierte eine "Schieferkaut" sowie auf der "Moritzburg" als Übertageanlage eine Phosphoritabbaustelle.